Die Konzeption des Replikators
Der Replikator in Motion erstellt mit minimalem Aufwand Muster aus sich wiederholenden
Elementen. Als Elemente dieser Muster kommen Videos, Standbilder, Formen, Text und
alle anderen Arten von Ebenen in einem Motion-Projekt in Frage. Sie können beispielsweise
mit wenigen Mausklicks sich drehende Schleifen basierend auf einer einfachen Form
erstellen.
Replicator source shape
Replicator result
Replikatorparameter können mit Keyframes versehen werden, um die Dynamik eines
Musters im Zeitverlauf zu ändern. Sie können z. B. eine Welle von Punkten erstellen, die
einander über den Bildschirm folgen, indem Sie Keyframes für den Replikatorparameter
„Versatz“ festlegen.
Außerdem haben Sie die Möglichkeit, dem Replikator oder seinen Zellen ein Verhalten
hinzuzufügen, um eine noch größere Bandbreite von Effekten zu erzielen (Verhalten der
Kategorie „Simulationen“ können dabei besonders effektiv sein). Verhalten, die auf einen
Replikator oder eine Zelle angewendet werden, können auf jedes Element des Musters
angewendet werden. Auf diese Weise können Sie eine fast unbegrenzte Vielfalt und
Komplexität erzielen, die Sie bei einer Animation mithilfe von Keyframes Stunden
mühevoller Arbeit kosten würde. Sie können ein Verhalten, wie z. B. „Strudel“, auch auf
andere Objekte in Ihrem Projekt anwenden (auf ein Objekt, das nicht zum Replikatormuster
gehört) und die Elemente des Musters sich um dieses Objekt herum bewegen lassen.
846
Kapitel 15
Verwenden des Replikators
Mithilfe des speziellen Verhaltens „Sequenz-Replikator“ können Sie die Parameter Ihrer
Elemente auf dem Bildschirm in einer sequenziellen Animationsabfolge steuern (z. B.
Position, Skalierung und Deckkraft). Weitere Informationen finden Sie unter
Verwenden
des Verhaltens „Sequenz-Replikator“
.
Replikatoren nutzen die Vorzüge der 3D-Leistungsmerkmale von Motion. Einige
Replikatorformen sind von vornherein 3D, andere können über Punkte verfügen, die in
3D existieren. Darüber hinaus können auf einen Replikator angewendete Verhalten
Musterelemente aus einer Ebene „ziehen“. Weitere Informationen finden Sie unter
Verwenden von Replikatoren im 3D-Raum
.
Unterschiede zwischen einem Replikator und einem Partikelsystem
Obwohl der Replikator und Partikelsysteme über eine Vielzahl identischer Parameter
verfügen, unterscheiden sich beide Werkzeuge stark. Zwar verwenden beide jeweils
Ebenen (Formen, Text, Bilder usw.) als Zellenquellen und beide erzeugen Elemente aus
diesen Quellen auf dem Bildschirm. Allerdings generieren die zwei Werkzeuge
unterschiedliche Effekte aus diesen Rohmaterialien. Ein Partikelsystem generiert
dynamische Elemente, die sich im Zeitverlauf verändern: Partikel werden quasi „geboren“,
d. h. von einem „Emitter“ auf dem Bildschirm erzeugt. Sie bewegen sich über den
Canvas-Bereich. Und sie „sterben“ auch, gemäß den „Naturgesetzen“, die Sie in den
Parametern des Systems definieren.
Ein Replikator ist im Gegensatz dazu keine dynamische Simulation. Seine Elemente
werden nicht emittiert, wie es bei Partikeln der Fall ist. (Die Elemente verfügen daher
auch nicht über Parameter wie „Entstehungsrate“, „Lebensdauer“ oder „Geschwindigkeit“.)
Der Replikator erzeugt ein Muster aus statischen Kopien einer Quellenebene in der von
Ihnen festgelegten Form und Anordnung. Die replizierten Elemente, die Sie auf dem
Bildschirm sehen, sind zwar standardmäßig statisch, die Replikatorparameter können
jedoch animiert werden. So können Sie z. B. eine einfache Sternform als Quelle für das
Muster auf dem Bildschirm angeben und dann den Stern entlang einer Kreislinie
mehrfach replizieren. Indem Sie dann für einige Parameter der neuen Replikatorebene
Keyframes erstellen, können Sie die Sterne auf eine animierte Umlaufbahn um den
Kreismittelpunkt schicken und dafür sorgen, dass sie im Verlauf der Kreisbewegung die
Farbe ändern.