Motion 5 - Keyer

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Keyer

Nachdem Sie den Filter „Keyer“ auf eine Video- oder Bildebene in Ihrem Projekt
angewendet haben, können Sie die Keying-Parameter im Bereich „Informationen“ >
„Filter“ oder in der Schwebepalette „Filter“ ändern und verfeinern. In diesem Abschnitt
wird die Funktionsweise der Werkzeuge und Steuerelemente für Parameter beschrieben,
die unter „Keyer“ im Bereich „Informationen“ > „Filter“ zu finden sind.

Parameter im Informationsfenster

Keys verfeinern:

Verwenden Sie die Werkzeuge „Key verfeinern“, um manuell Farbproben

aus verschiedenen Bildbereichen zu nehmen, wenn Sie die Toleranz oder Kerntransparenz
des generierten Stanzsignals ändern wollen. Sie können Farbproben von mehreren
Bereichen in einem Bild nehmen oder auch von einem Einzelbild eines Filmclips. Sie
haben auch die Möglichkeit, Farbproben aus Bereichen mehrerer Bildern eines Clips oder
einer Bildsequenz zu nehmen, um sich ändernde Bedingungen auszugleichen, z. B.
Veränderungen bei der Beleuchtung, die sich auf den ausgestanzten Hintergrund
auswirken.

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Kapitel 13

Keying

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Wenn Sie Farbproben von Bereichen mehrerer Bilder nehmen, werden Keyframes
hinzugefügt, um den Unterschied von einem Bild zum nächsten zu interpolieren. (Anders
als Standard-Keyframes sind die mit Farbproben erzeugten Keyframes im
Motion-Arbeitsbereich standardmäßig ausgeblendet.) Mit der Taste „Sample anzeigen“
können Sie ganz einfach zwischen den verschiedenen Bildern mit Farbproben (Samples)
navigieren, um Änderungen vorzunehmen. Weitere Informationen dazu, wie der Filter
„Keyer“ mit Keyframes versehen werden kann, finden Sie unter

Animieren von Parametern

im Filter „Keyer“

.

Es gibt zwei Werkzeuge „Key verfeinern“:

Sample-Farbe: Mit diesem Werkzeug wählen Sie Bildbereiche aus, die transparent

dargestellt werden sollen. Klicken Sie auf das Werkzeug „Sample-Farbe“ und ziehen Sie
im Canvas-Bereich einen Auswahlrahmen, um den gewünschten Farbbereich für das
Stanzsignal zu definieren.

Sie können die Größe des Auswahlrahmens verändern, um Farbproben von mehr oder
weniger Farbschattierungen zu nehmen und so den Bereich der Hintergrundfarbe, der
transparent dargestellt wird, zu vergrößern bzw. verkleinern. Durch Hinzufügen von
weiteren Auswahlrahmen lässt sich der ausgestanzte Farbbereich erweitern. Sie können
auch weitere Rahmen für Farbproben in anderen Bildern des Clips hinzufügen, damit
die Transparenz bei sich ändernden Lichtverhältnissen erhalten bleibt.

Zum Hinzufügen von Auswahlrahmen wählen Sie den Filter „Keyer“ in der Liste „Ebenen“
aus und halten dann die Umschalttaste gedrückt, während Sie im Canvas-Bereich neue
Rahmen für Farbproben erstellen.

Hinweis: Durch das Hinzufügen eines Auswahlrahmens für Farbproben zu einem Bild
wird die Sampling-Region erweitert, die beim ersten Anwenden dieses Filters definiert
wurde.

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Kapitel 13

Keying

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Kanten: Mit diesem Werkzeug können Sie die Transparenz von Randregionen des

ausgestanzten Bildelements präzise abstimmen, etwa Haare, Reflexionen, Rauch oder
sich bewegende Bildelemente mit Bewegungsunschärfe. Klicken Sie auf das Werkzeug
„Konturen finden“ und ziehen Sie dann im Canvas-Bereich eine Linie, die die Grenze
des halbtransparenten, anzupassenden Bereichs schneidet (ein Ende der Linie sollte
sich dabei auf dem ausgestanzten Bildelement im Vordergrund und das andere Ende
auf dem transparenten Hintergrund befinden). Als Nächstes können Sie den Aktivpunkt
in der Mitte dieser Linie anpassen. Bewegen Sie ihn nach außen, um die Maske weicher
zu machen, oder nach innen, um sie härter zu machen.

Wird der Filter „Keyer“ in der Liste „Ebenen“ ausgewählt, können Sie die Befehlstaste
drücken und den Zeiger bei gedrückter Maustaste im Canvas-Bereich bewegen, um
Steuerelemente für das Sampling von Rändern zu erstellen.

Hinweis: Zum Entfernen eines Auswahlrahmens für Farbproben oder eines
Steuerelements „Konturen finden“ wählen Sie den Rahmen bzw. das Steuerelement
aus und drücken die Rückschritttaste. Alternativ können Sie bei gedrückter Wahltaste
auf eine Stelle im Auswahlrahmen oder auf die Linie klicken.

Stärke:

Mit diesem Regler können Sie die Toleranz (oder Kerntransparenz) beim

automatischen Sampling des Filters „Keyer“ anpassen. Der Standardwert ist „100 %“.
Durch Verringern dieses Werts wird der Bereich der Farbprobe verkleinert, wodurch das
ausgestanzte Bild weniger transparent wird. Durch Erhöhen dieses Werts wird der Bereich
der Farbprobe vergrößert, wodurch das ausgestanzte Bild transparenter wird. Der
Parameter „Stärke“ ist hilfreich, um Bereiche mit halbtransparenten Details wie Haare,
Rauch oder Reflexionen wieder sichtbar zu machen.

Wichtig:

Wird „Stärke“ auf „0“ eingestellt, wird das automatische Sampling des Filters

ganz umgangen. Dann haben Sie die Möglichkeit, mit den Werkzeugen „Keys verfeinern“
manuell Farbproben von einem Farbbereich zu nehmen.

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Kapitel 13

Keying

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Sample anzeigen:

Mit diesen Links- und Rechtspfeiltasten können Sie zu Bildern

navigieren, von denen mit den Werkzeugen „Sample-Farbe“ und „Konturen finden“
manuell Farbproben genommen wurden. Wenn sich die Abspielposition auf einem
Sample-Bild befindet, wird rechts neben den Tasten ein numerischer Zähler angezeigt,
der Ihre aktuelle Position im Bereich der Sample-Bilder angibt (z. B. „3 von 5“).

Darstellung:

Verwenden Sie diese Tasten, um zwischen drei Keying-Vorschaumodi im

Canvas-Bereich zu wechseln, was beim Feinabstimmen Ihrer Stanzmaske hilfreich ist. Die
Einstellung für „Darstellung“ hat Einfluss auf Ihre finale Ausgabe. Wenn Sie beispielsweise
„Stanzmaske“ für „Darstellung“ auswählen, könne Sie ein Stanzmaskenbild in Graustufen
exportieren, das Sie in einem anderen Programm als Luma-Kanal-Stanzmaske verwenden
können. Drei Tasten stehen zur Auswahl:

Composite

Original

Matte

Composite: Mit der Taste ganz links wird das fertige Composite im Canvas-Bereich

angezeigt. Das ausgestanzte Bildelement im Vordergrund ist dabei vor einem
transparenten Hintergrund isoliert, durch den darunterliegende Ebenen durchscheinen.

Stanzmaske: Bei Auswahl der mittleren Taste wird die Graustufen-Stanzmaske

(Alpha-Kanal) eingeblendet, die durch das Keying generiert wird. Indem Sie sich den
Alpha-Kanal direkt ansehen, können Sie die Teile der generierten Maske bewerten.
Bereiche in der Maske, die weiß angezeigt werden, sind im finalen Composite sichtbar.
Bereiche, die schwarz angezeigt werden, sind transparent. Bereiche mit
Grauschattierungen sind halbtransparent (hellere Grautöne kennzeichnen weniger
durchsichtige Bereiche und dunklere Grautöne stärker durchsichtige Bereiche). Indem
Sie sich den Alpha-Kanal ansehen, können Sie unerwünschte Löcher in der Maske oder
Bereiche der Maske, die nicht durchsichtig genug sind, leichter erkennen.

Original: Bei Auswahl der rechten Taste wird das Original, also das ungestanzte Bild im

Canvas-Bereich angezeigt. Diese Darstellung ist hilfreich, um Farbproben vom
Originalbild zu nehmen.

Löcher füllen:

Mit diesem Schieberegler legen Sie fest, wie deckend die transparenten

Randbereiche einer Stanzmaske sein sollen. Dieser Parameter ist nützlich, wenn Sie mit
den Rändern Ihrer Stanzmaske zufrieden sind, sich im Inneren des Vordergrundelements
aber unerwünschte Löcher befinden, die Sie mithilfe des Parameters „Stärke“ nicht
entfernen können, ohne die Ränder zu ruinieren. Je höher der eingestellte Wert ist, desto
mehr Löcher werden in den deckenden Bereichen des ausgestanzten Bildelements gefüllt.

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Kapitel 13

Keying

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Eckenentfernung:

Mit diesem Schieberegler können Sie anpassen, wie nah an den Rand

des ausgestanzten Bildelements der Effekt des Parameters „Löcher füllen“ gelangt. Wenn
Sie den Parameter verringern, rückt der deckende, nicht transparente Bereich der
Stanzmaske näher an das ausgestanzte Bildelement. Dadurch geht Transparenz an den
Rändern verloren, aber unerwünschte Löcher am Rand des ausgestanzten Bildelements
werden gefüllt oder Bereiche mit halbtransparenten Details wie Haare, Rauch oder
Reflexionen werden wieder sichtbar. Durch Erhöhen dieses Parameters wird der gefüllte
Bereich der Stanzmaske vom Rand weg weiter in das Innere des Bildelements gerückt.
Dadurch werden Bereiche des Bilds, die nicht stark genug ausgestanzt wurden, stärker
durchsichtig. Wird der Parameter zu stark erhöht, können Teile des Bildelements, die
undurchsichtig sein sollten, unerwünscht durchsichtig werden.

Überlauf-Ebene (Überschusswert):

Mit diesem Regler steuern Sie, wie stark die

Unterdrückung ist, die auf das ausgestanzte Bildelement angewendet wird. Mit der
Farbkorrektur zum Unterdrücken von Überschuss wird das grün- oder blaufarbene Licht
neutralisiert, das häufig von einem grünen oder blauen Hintergrund zurückgeworfen
wird und die Ränder eines Bildelements während einer Aufnahme färbt. Dadurch ist es
schwieriger, während des Stanzvorgangs Bildelemente im Vordergrund vom Hintergrund
zu trennen. Die Farbkorrektur zum Unterdrücken von Überschuss wird angewendet, wenn
Sie den Filter „Keyer“ hinzufügen.

With spill suppression

Without spill suppression

Die Farbe, die im finalen Bild unterdrückt wird, basiert auf dem Bereich des Bilds, von
dem eine Farbprobe genommen wurde. Mit dem Regler „Überlauf-Ebene“ (Überschusswert)
wird gesteuert, wie stark die Unterdrückung ist, die auf das ausgestanzte Bildelement
angewendet wird. Wurde das Bildelement beispielsweise vor einem grünen Hintergrund
aufgenommen, wird durch eine Erhöhung des Überschusswerts (Regler „Überlauf-Ebene“)
Magenta zum Vordergrundbild hinzugefügt. So wird ein unerwünschter Grünstich
neutralisiert, den Ihr Bildelement möglicherweise aufweist. Die Unterdrückung von
Überschuss kann mit den Steuerelementen der (weiter unten beschriebenen) Gruppe
„Überschuss unterdrücken“ weiter angepasst werden. Wenn Sie den Überschusswert auf
„0“ einstellen, wird die Unterdrückung von Überschuss deaktiviert.

Invertieren:

Markieren Sie dieses Feld, um die generierte Maske zu invertieren, sodass

deckende Bereiche transparent werden und umgekehrt.

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Kapitel 13

Keying

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Farbauswahl:

Klicken Sie auf das Dreiecksymbol in der Zeile „Farbauswahl“, um

Steuerelemente zum Anpassen der Toleranz (Kerntransparenz) und der Weichheit
(Randtransparenz) in den Chroma- und Luma-Kanälen des ausgestanzten Bereichs
anzuzeigen. Welche Steuerelemente anpassbar sind, hängt vom Modus „Kurve“
(“Scrubbing-Box“ oder „Manuell“) ab, den Sie in dieser Gruppe von Steuerelementen
auswählen.

Diese Steuerelemente kommen zum Einsatz, nachdem Sie mit dem Erstellen einer
Stanzmaske mit automatischem Sampling oder den Werkzeugen „Sample-Farbe“ und
„Konturen finden“ begonnen haben. (Sie können diese Werkzeuge jedoch übergehen
und mit den Steuerelementen „Farbauswahl“ im Modus „Manuell“ eine Stanzmaske
erstellen.) Mit den grafischen Steuerelementen „Chroma“ und „Luma“ in der Gruppe
„Farbauswahl“ lassen sich Farbton, Sättigung und Helligkeit des Bildelements genauer
anpassen, die die Stanzmaske definieren.

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Kapitel 13

Keying

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Bevor Sie diese Steuerelemente anpassen, repräsentieren die Kurven in den
Steuerelementen „Chroma“ und „Luma“ die Farb- und Luma-Bereiche im Bild, von denen
automatisch und manuell Farbproben genommen wurden (mit den Werkzeugen „Keys
verfeinern“ und dem Schieberegler „Stärke“).

Kurve: Wählen Sie eine der zwei Tasten, um festzulegen, wie die anpassbaren Kurven

in den Steuerelementen „Chroma“ und „Luma“ für die Feinabstimmung einer Stanzmaske
verwendet werden:

Scrubbing-Box: Mit dieser Taste beschränken Sie die Steuerelemente „Chroma“ und

„Luma“ auf die Anpassung der Weichheit (Randtransparenz) in der Maske, die Sie
erstellen. Im Modus „Scrubbing-Box“ können Sie die Toleranz (Kerntransparenz), die
durch das automatische Sampling des Filters „Keyer“ bestimmt wird, sowie ggf.
Auswahlrahmen für Farbproben, die Sie im Canvas-Bereich hinzugefügt haben, nicht
manuell anpassen. Fügen Sie weitere Auswahlrahmen für Farbproben hinzu oder
passen Sie den Regler „Stärke“ an, wenn Sie die Toleranz der Maske erhöhen wollen.

Manuell: Wählen Sie diese Taste, um die Weichheit (Randtransparenz) und die Toleranz

(Kerntransparenz) mit den Steuerelementen „Chroma“ und „Luma“ in der zu
erstellenden Maske anzupassen. Achten Sie darauf, dass der Regler „Stärke“ auf einen
Wert größer als 0 eingestellt ist, bevor Sie in den Modus „Manuell“ wechseln.
Andernfalls sind die Steuerelemente „Chroma“ und „Luma“ deaktiviert. Wenn Sie in
den Modus „Manuell“ wechseln, werden das Werkzeug „Keys verfeinern“ und der
Regler „Stärke“ deaktiviert, aber die mit diesen Steuerelementen erstellten Farbmuster
werden weiterhin für die Maske verwendet.

Wichtig:

Wenn Sie einmal in den Modus „Manuell“ gewechselt haben, ist davon

abzuraten, wieder zum Modus „Scrubbing-Box“ zurückkehren. Für optimale Ergebnisse
beginnen Sie den Keying-Vorgang mit den Werkzeugen „Sample-Farbe“ und „Konturen
finden“ im Modus „Scrubbing-Box“. Wechseln Sie danach in den Modus „Manuell“,
wenn Sie Ihre Maske mit den Steuerelementen „Chroma“ und „Luma“ verfeinern wollen.
Nach Aktivieren des Modus „Manuell“ sollten Sie jedoch nicht wieder zurück in den
Modus „Scrubbing-Box“ wechseln. Wenn Sie dies tun, kann es zu unerwarteten
Kombinationen zusätzlicher Sample- und Keyframe-Werte kommen, die nur schwer
steuerbar sind.

Chroma: Bewegen Sie die zwei Kurven in diesem Farbrad, um den Farbton und die

Sättigung im isolierten Bereich anzupassen. Beide Werte wirken sich auf die Stanzmaske
aus. Der ausgewählte Modus legt fest, welche Kurven im Farbrad anpassbar sind. Die
äußere Kurve steuert die Weichheit (Randtransparenz) der Maske, die Sie erstellen, und
kann im Modus „Scrubbing-Box“ oder „Manuell“ angepasst werden. Die innere Kurve
steuert die Toleranz (Kerntransparenz) und ist nur im Modus „Manuell“ anpassbar.

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Kapitel 13

Keying

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Bewegen Sie ein Ende einer der Kurven, um die Begrenzung der Kurve nach links bzw.
rechts zu verschieben, wodurch sich der für das Stanzsignal verwendete Farbton- und
Sättigungsbereich vergrößert bzw. verkleinert. Im manuellen Modus können Sie auch
den Zeiger bei gedrückter Maustaste in der Toleranz-Kurve bewegen, um ihre generelle
Position im Farbrad anzupassen.

Links neben dem Farbrad zeigt eine kleine Grafik die Kurve des Chroma-Rolloffs, d. h.
die relative Weichheit von Maskenkonturen in den Bereichen, auf die sich das
Steuerelement „Chroma“ am stärksten auswirkt. Durch Bewegen des Reglers
„Chroma-Rolloff“ (unten beschrieben) verändert sich die Form dieser Kurve.

Sie können das Steuerelement „Chroma“ durch Zoomen vergrößern oder verkleinern
und schwenken, um die Kurven genauer anzupassen:

Zoomen des Steuerelements „Chroma“: Drücken Sie die Taste „Z“ und klicken Sie auf

das Farbrad, um das Steuerelement „Chroma“ schrittweise einzuzoomen. Drücken
Sie die Wahltaste und die Taste „Z“ und klicken Sie auf das Farbrad, um es
auszuzoomen. Drücken Sie die Taste „Z“ und bewegen Sie den Zeiger im Farbrad bei
gedrückter Maustaste nach links, um stufenlos auszuzoomen. Drücken Sie die Taste
„Z“ und bewegen Sie den Zeiger im Farbrad bei gedrückter Maustaste nach rechts,
um stufenlos einzuzoomen. Sie können auch die Leertaste und die Befehlstaste (in
dieser Reihenfolge) drücken und den Zeiger im Farbrad nach links bewegen, um
auszuzoomen, bzw. nach rechts, um einzuzoomen.

Schwenken des Steuerelements „Chroma“: Drücken Sie die Taste „H“ und bewegen Sie

den Zeiger bei gedrückter Maustaste im Farbrad, um das Steuerelement „Chroma“
zu schwenken. Sie können auch die Leertaste drücken und den Zeiger im Farbrad in
die Richtung bewegen, in die Sie es bewegen möchten.

Durch Bewegen des Zeigers über das Steuerelement „Chroma“ und Drücken der
Tastenkombination „Umschalt-Z“ setzen Sie den Zoom zurück und zentrieren das
Steuerelement „Chroma“ wieder .

Luma: Bewegen Sie die anpassbaren Aktivpunkte in diesem Graustufenverlauf, um den

Luma-Kanal im isolierten Bereich anzupassen (den Bereich an Helligkeit und Dunkelheit),
der sich auch auf die Stanzmaske auswirkt. Die oberen Aktivpunkte (nur im Modus
„Manuell“ verfügbar) passen die Toleranz (Kerntransparenz) an, die der Luma-Kanal zur
Stanzmaske beiträgt. Mit den unteren Aktivpunkten wird die Weichheit
(Randtransparenz) angepasst, die der Luma-Kanal zur Stanzmaske beiträgt.

Der Modus „Kurve“ legt fest, welche Aktivpunkte anpassbar sind. Im Modus
„Scrubbing-Box“ können Sie nur die unteren Aktivpunkte für die Weichheit anpassen,
die den Bereich an Helligkeit und Dunkelheit ändern, der sich auf die Randtransparenz
der Maske auswirkt. Zum Anpassen der Weichheit können Sie nicht nur die Aktivpunkte
verwenden, sondern auch die Kurve im Diagramm bewegen.

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Kapitel 13

Keying

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Im Modus „Manuell“ können Sie auch die oberen Aktivpunkte für die Toleranz anpassen,
die die Kerntransparenz innerhalb des Luma-Kanals der Maske ändern. Durch Bewegen
der Kurve im Diagramm werden die unteren Aktivpunkte (die Weichheit) angepasst).
Wenn Sie alle Aktivpunkte gleichzeitig anpassen wollen, bewegen Sie den Zeiger bei
gedrückter Maustaste innerhalb der Kurve in der Grafik.

Standardmäßig hat die Kurve links und rechts der Luma-Grafik eine leichte „S“-Form.
Durch Anpassen des Schiebereglers „Luma-Rolloff“ (unten beschrieben) können Sie die
Form der Kurve ändern.

Hinweis: Die Aktivpunkte für die Luma-Weichheit können über die äußeren Grenzen
des Steuerelements „Luma“ hinausreichen. Grund hierfür ist die Fließkommapräzision
des Filters „Keyer“, dies ist also zu erwarten.

Chroma-Rolloff: Verwenden Sie diesen Schieberegler, um die Linearität der

Chroma-Rolloff-Kurve anzupassen (in der kleinen Grafik links neben dem Steuerelement
„Chroma“ angezeigt). Der Chroma-Rolloff-Wert ändert die Weichheit der Maske an den
Rändern von Bereichen, auf die sich das Steuerelement „Chroma“ am stärksten auswirkt.
Durch Verringern dieses Werts verläuft die Kurve flacher und die Ränder der Maske
werden weicher. Durch Erhöhen dieses Werts verläuft die Kurve steiler und die Ränder
der Maske werden schärfer.

Luma-Rolloff: Verwenden Sie diesen Schieberegler zum Anpassen der Linearität der

Luma-Rolloff-Kurve (die Enden der glockenförmigen Luma-Kurve, die im Steuerelement
„Luma“ angezeigt werden). Der Luma-Rolloff-Wert ändert die Weichheit der Maske an
den Rändern von Bereichen, auf die sich das Steuerelement „Luma“ am stärksten
auswirkt. Durch Verringern des Werts verläuft die Kurve zwischen den oberen und
unteren Aktivpunkten im Steuerelement „Luma“ flacher und die Ränder der Maske
werden deutlich weicher. Durch Erhöhen dieses Werts verläuft die Kurve steiler und
die Ränder der Maske werden schärfer und wirken abrupter .

Video beheben: Markieren Sie dieses Feld, um die Subpixel in den Chroma-Komponenten

des Bilds zu glätten und so die ausgefransten Ränder zu reduzieren, die beim Keying
komprimierter Medien mit 4:2:0-, 4:1:1- oder 4:2:2-Chroma-Subsampling entstehen.
Dieses Feld ist standardmäßig aktiviert, kann aber deaktiviert werden, wenn die
Subpixel-Glättung die Qualität Ihrer Stanzmasken beeinträchtigt.

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Kapitel 13

Keying

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Werkzeuge für Stanzmaske:

Klicken Sie auf das Dreiecksymbol in der Zeile „Werkzeuge

für Stanzmaske“, um die Steuerelemente für die anschließende Verarbeitung der
Transparenzmaske einzublenden, die von den zuvor beschriebenen Parametergruppen
generiert wurde. Diese Parameter lassen den Bereich der Sample-Werte für die Stanzmaske
unverändert. Stattdessen wirken sie sich auf die Maske aus, die durch die grundlegenden
und erweiterten Steuerelemente des Filters „Keyer“ (die Parametergruppe „Farbauswahl“)
generiert wurde. Sie können die Maske damit verkleinern, vergrößern, weichzeichnen
oder invertieren, um Ihr Composite zu optimieren.

Pegel: Verwenden Sie diesen Graustufenverlauf, um den Kontrast der Stanzmaske zu

ändern. Dazu stehen Ihnen drei Aktivpunkte zum Steuern von Schwarzpunkt, Weißpunkt
und Ausrichtung (Verteilung der Grauwerte zwischen Schwarz- und Weißpunkt) zur
Verfügung. Das Anpassen des Kontrasts einer Maske ist ggf. nützlich, um
durchscheinende Bereiche des Stanzsignals undurchsichtiger zu machen (durch
Verringern des Weißpunkts) oder durchsichtiger (durch Erhöhen des Schwarzpunkts).
Durch Bewegen des Aktivpunkts für die Ausrichtung nach rechts werden
durchscheinende Bereiche des Stanzsignals noch durchsichtiger und durch Bewegen
nach links undurchsichtiger.

Schwarz, Weiß, Ausrichtung: Klicken Sie auf das Dreiecksymbol in der Zeile „Pegel“, um

die Schieberegler für die Parameter „Schwarz“, „Weiß“ und „Ausrichtung“ anzuzeigen.
Diese Schieberegler spiegeln die Einstellungen der oben beschriebenen Aktivpunkte
„Pegel“ wider. Sie können damit die drei Parameter „Pegel“ (mit der Taste „Keyframe
hinzufügen“ rechts neben jedem Schieberegler) mit Keyframes versehen. Durch
Hinzufügen von Keyframes zu den Parametern „Schwarz“, „Weiß“ und „Ausrichtung“
können Sie ein besseres Stanzsignal erzielen, das sich an wechselnde Bluescreen- oder
Greenscreen-Bedingungen anpasst.

Verkleinern/Erweitern: Verwenden Sie diesen Schieberegler zum Bearbeiten des Kontrasts

der Maske, um gleichzeitig Durchsichtigkeit und Größe der Maske zu ändern. Bewegen
Sie den Schieberegler nach links, um durchscheinende Regionen durchsichtiger zu
machen und die Maske gleichzeitig zu verkleinern. Bewegen Sie den Schieberegler
nach rechts, um durchscheinende Regionen deckender zu machen und die Maske
gleichzeitig zu vergrößern.

Abschwächen: Verwenden Sie diesen Schieberegler, um die Stanzmaske

weichzuzeichnen und die Ränder um einen einheitlichen Wert auslaufen zu lassen.

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Kapitel 13

Keying

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Rost (Auswaschen): Bewegen Sie diesen Schieberegler nach rechts, um die Transparenz

vom Rand des deckenden Bereichs des Stanzsignals langsam nach innen zu erhöhen.

Überschuss unterdrücken:

Durch Klicken auf das Dreiecksymbol in der Zeile „Überschuss

unterdrücken“ blenden Sie die Steuerelemente zum Neutralisieren eines farbigen Lichts
ein, das von einem blauen oder grünen Hintergrund zurückgeworfen wird und das isolierte
Bildelement im Vordergrund beeinträchtigt. Diese Farbsäume an den Konturen des
Bildelements werden als Überschuss bezeichnet und sind nur schwer zu entfernen, weil
sie Teile des Bildelements sind, das Sie erhalten wollen.

Mit den Steuerelementen „Überschuss unterdrücken“ können Sie die Farbkorrektur
anpassen, mit der unerwünschte Färbungen im Bildelement im Vordergrund neutralisiert
werden. Während mit dem oben beschriebenen Regler „Überlauf-Ebene“ (Überschusswert)
der Grad der angewendeten Unterdrückung eingestellt wird, können Sie mit den
Steuerelementen in dieser Gruppe die Qualität der ausgeführten Unterdrückung anpassen.

Beim ersten Anwenden fügt der Filter „Keyer“ die Überschussunterdrückung zu einem
Videoclip oder Bild hinzu. Die dominante Farbe, von der beim Erstellen des ursprünglichen
Stanzsignals eine Farbprobe genommen wurde, dient hierbei als Basis. Diese automatische
Unterdrückung des Überschusses entsättigt die die dominante Farbe, sodass die
Farbsäume um das Bildelement im Vordergrund grau erscheinen (statt blau oder grün).
Wenn Sie jedoch den Regler „Überlauf-Ebene“ (Überschusswert) auf 0 setzen und so die
Überschussunterdrückung deaktivieren, werden die grauen Farbsäume blau oder grün
(die Farbe Ihres Hintergrunds). Dies zeigt, dass bei einer erfolgreichen
Überschussunterdrückung der Hintergrund in neutralem Grau gerendert wird.

Überlaufkontrast (Überschusskontrast): Verwenden Sie diesen Graustufenverlauf, um

den Kontrast der unterdrückten Farbe mithilfe der Aktivpunkte für Schwarz- und
Weißpunkt (und den entsprechenden Schiebereglern) anzupassen. Durch Ändern des
Überschusskontrasts (Regler „Überlaufkontrast“) kann die graue Umrandung um ein
Bildelement im Vordergrund reduziert werden. Mit dem Aktivpunkt „Schwarzpunkt“
(auf der linken Seite der Verlaufslinie) werden Umrandungen heller, die für ein
erfolgreiches Composite zu dunkel sind. Mit dem Aktivpunkt „Weißpunkt“ (auf der
rechten Seite der Verlaufslinie) werden zu helle Umrandungen dunkler. Je nachdem,
wie viel Überschuss mit dem Regler „Überlauf-Ebene“ (Überschusswert) unterdrückt
wird, wirken sich diese Steuerelemente stärker oder weniger stark auf das Bildelement
aus.

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Kapitel 13

Keying

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Schwarz, Weiß: Klicken Sie auf das Dreiecksymbol in der Zeile „Überlaufkontrast“

(Überschusskontrast), um die Schieberegler für die Parameter „Schwarzpunkt“ und
„Weißpunkt“ anzuzeigen. Diese Schieberegler spiegeln die Einstellungen der oben
beschriebenen Aktivpunkte „Überlaufkontrast“ (Überschusskontrast) wider. Sie können
damit die Parameter „Schwarzpunkt“ und „Weißpunkt“ mit Keyframes versehen (über
die Taste „Keyframe hinzufügen“ rechts neben jedem Schieberegler).

Färbung: Verwenden Sie diesen Schieberegler, um die natürliche Farbe des

ausgestanzten Bildelements im Vordergrund wiederherzustellen. Da die Steuerelemente
„Überschuss unterdrücken“ den blauen und grünen Überschuss durch Entsättigen
feiner blauer oder grüner Farbsäume und Reflexionen auf dem Bildelemente eliminieren,
können Sie mit dem Schieberegler „Färbung“ Farbtöne hinzufügen, um die natürliche
Farbe des Bildelements wiederherzustellen. Wenn Sie diesen Parameter zu hoch
einstellen, wird das Bildelement mit der Komplementärfarbe des unterdrückten Farbtons
übermäßig gefärbt, also in Magenta bei unterdrücktem Grün und in Orange bei
unterdrücktem Blau.

Sättigung: Mit diesem Schieberegler können Sie den Bereich der Farbtöne ändern, die

vom Regler „Färbung“ hinzugefügt wurden (wenn mit dem Regler keine zu extremen
Werte eingestellt wurden).

Lichtbrechung:

Klicken Sie auf das Dreiecksymbol in der Zeile „Lichtbrechung“, um

Steuerelemente zum Überblenden von Farb- und Helligkeitswerten in der
Hintergrundebene Ihres Composites mit der ausgestanzten Vordergrundebene anzuzeigen.
Mit diesen Steuerelementen können Sie die Interaktion von Umgebungslicht mit dem
ausgestanzten Bildelement simulieren, wodurch der Eindruck entsteht, als seien die Kanten
eines Bildelements von Hintergrundlicht umgeben. Im folgenden Bild auf der rechten
Seite wurde die Lichtbrechung angewendet. Das Umgebungslicht des orangefarbenen
Himmels der Hintergrundebene ist an den Rändern der Kerze und oben auf dem Kleid
der Frau zu sehen.

Without Light Wrap

With Light Wrap

In Motion werden bei der Lichtbrechung helle und dunkle Werte aus der Hintergrundebene
mit den Rändern des ausgestanzten Bildelements im Vordergrund überblendet. Diese
Aktion kann verwendet werden, um an den Rändern der deckenden Bereiche einer
Stanzmaske Farbmischeffekte zu erzeugen und die Hintergrund- und Vordergrundebenen
Ihres ausgestanzten Composites besser miteinander zu verbinden.

749

Kapitel 13

Keying

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Die Lichtbrechung ist der letzte Schritt bei der Bildbearbeitung. Mit anderen Worten: Der
Lichtbrechungseffekt wird erst hinzugefügt, wenn alle anderen Schritte der
Bildverarbeitung abgeschlossen sind, etwa das Anwenden von Filtern, Lichtern, Schatten
und anderen Composite-Effekten. Damit kann die Lichtbrechung andere visuelle Effekte
korrekt berücksichtigen, die das Aussehen des Zielobjekts ebenfalls beeinflussen, und
erzeugt so optimale Ergebnisse.

Wichtig:

Für ausgewählte Ebenen oder Gruppen steht eine separate Option

„Lichtbrechung“ im Einblendmenü „Füllmethode“ des Bereichs „Informationen“ >
„Eigenschaften“ zur Verfügung. Die Füllmethode „Lichtbrechung“ im Bereich
„Informationen“ > „Eigenschaften“ für eine Ebene wird ignoriert, wenn Sie den Filter
„Keyer“ auf diese Ebene anwenden und die Stärke der Lichtbrechung auf einen Wert
größer als 0 einstellen. (Die Parameter „Lichtbrechung“ des Filters „Keyer“ haben Priorität.)
Wenn Sie jedoch den Parameter „Stärke“ der Gruppe „Lichtbrechung“ auf den Wert 0
setzen, wird die Füllmethode „Lichtbrechung“ wieder aktiv. Außerdem überschreibt die
Füllmethode „Lichtbrechung“ im Bereich „Informationen“ > „Eigenschaften“ einer Gruppe
die Parameter „Lichtbrechung“ angewendeter Filter „Keyer“ innerhalb dieser Gruppe.

Stärke: Mit diesem Schieberegler steuern Sie den Lichtbrechungseffekt insgesamt und

bestimmen, wie weit die Lichtbrechung in den Vordergrund reicht.

Intensität: Mit diesem Schieberegler passen Sie die Gammapegel an, um die Interaktion

von Randwerten mit Lichtbrechung mit dem ausgestanzten Bildelement im Vordergrund
aufzuhellen oder abzudunkeln.

Deckkraft: Verwenden Sie diesen Schieberegler, um den Effekt der Lichtbrechung

deckender oder durchsichtiger machen.

Modus: In diesem Einblendmenü wählen Sie die Compositing-Methode aus, mit der

die ermittelten Hintergrundwerte mit den Rändern des ausgestanzten Bildelements
überblendet werden sollen. Es gibt folgende fünf Modi:

Normal: Überblendet helle und dunkle Werte aus der Hintergrundebene gleichmäßig

mit den Rändern des ausgestanzten Bildelements in der Vordergrundebene.

Aufhellen: Vergleicht überlappende Pixel aus der Vordergrund- und Hintergrundebene

und behält dann die helleren Pixel bei. Geeignet für einen selektiven
Lichtbrechungseffekt.

Überblenden: Legt hellere Bereiche der Hintergrundebene über Bereiche mit

Lichtbrechung des ausgestanzten Bildelements in der Vordergrundebene. Geeignet
für einen starken Lichtbrechungseffekt.

750

Kapitel 13

Keying

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Überlagern: Kombiniert die Hintergrundebene mit den Bereichen mit Lichtbrechung

der ausgestanzten Vordergrundebene, sodass sich überlappende dunkle Bereiche
dunkler werden und helle Bereiche heller und Farben intensiver.

Hartes Licht: Ähnlich dem Composite-Modus „Überlagern“, abgesehen davon, dass

Farben abgeschwächt werden.

Mix:

Mit diesem Schieberegler legen Sie den Prozentsatz des Originalbilds fest, mit dem

das ausgestanzte Bild überblendet wird. 100 % ist das vollständig ausgestanzte Bild,
während 0 % das ungestanzte Originalbild ist.

Steuerelemente in der Schwebepalette
Die Schwebepalette enthält folgende Steuerelemente: Stärke, Sample anzeigen,
Darstellung, Löcher füllen, Eckenentfernung, Überlauf-Ebene (Überschusswert), und
Invertieren.